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> 15.05.2011 | Mit Spaß und Energie: Senioren im Ruhestand (Teil 2) <

Die erste Zeit im Ruhestand ? Interview mit Helmut K. aus Köln.

Thomas Lange: Helmut, hast Du Dir schon früher über die Möglichkeit der Altersteilzeit (ATZ) Gedanken gemacht?

Helmut K.: Auf irgendeine Weise war für mich schon immer klar, wenn die Möglichkeit besteht, in den Vorruhestand bei einigermaßen vernünftigen Konditionen einzutreten, diese Möglichkeit auch zu nutzen. Nicht, dass ich nicht gerne gearbeitet habe, insbesondere die Führungsjobs in Ort A und auch in Ort B haben mir sehr viel Spaß gemacht, sie waren aber mit sehr hoher Verantwortung und damit auch mit hohem Druck verbunden.

Thomas Lange: Worin bestanden der Druck und die Verantwortung genau?

Helmut K.: Insbesondere die Bereitschafts- Wochen, wo man zu jeder Minute bei Tages- oder Nachtzeit zu einem Ereignis-Einsatz gerufen werden konnte, haben schon sehr belastet. Diese Belastung, diesen Druck nicht mehr spüren zu müssen, war schon ein gewisser Anreiz für die ATZ-Überlegungen.

Thomas Lange: Spielten auch andere Faktoren eine Rolle?

Helmut K.: Bei mir kam noch hinzu, dass ich meine Familie nur am Wochenende sehen konnte, da unser Wohnsitz, wir haben ein eigenes Haus, nicht in der Nähe des Arbeitsplatzes lag. Oft kam es vor, dass Familienfeiern oder Treffen mit Freunden ohne mich stattfinden mussten, weil die Termine in der Woche oder an einem der Bereitschaftswochenenden lagen. Die Bereitschaftswochenenden waren etwa 5 x pro Jahr. Allein, diese Einschränkungen nicht mehr zu haben, selbstbestimmt zu sein, machten für mich eine Vorruhestandsregelung attraktiv.

Thomas Lange: Konntest Du denn überhaupt Beruf- und Privatleben zusammenbringen?

Helmut K.: Ich habe mein Selbstverständnis nicht nur aus der Arbeit gezogen, meine Interessen, Kontakte und Wünsche sind vielfältiger. Viele private Aktivitäten waren während der Arbeitsphase nur eingeschränkt oder gar nicht machbar. Für vieles reichten allein die 30 Tage Urlaub nicht aus.

Thomas Lange: Und diese Faktoren spielten für die Entscheidung eine wichtige Rolle?

Helmut K.: Es gab für mich in der Phase vor der Unterschrift zum ATZ-Vertrag überhaupt keine Zweifel. Überlegungen zu Pro und Kontra waren unangebracht, denn außer, dass das Jahresgehalt und später die Rente niedriger ausfallen würden, gab es keine Kontras, sondern nur Pros.

Thomas Lange: Und die Familie? Welche Meinung herrschte da vor?

Helmut K.: Die Familie insgesamt war dafür, Ihren Vater wieder immer zu Hause zu haben, da gab es überhaupt keine Zweifel oder Gegenargumente, alle freuten sich darauf.

Thomas Lange: Was musstest Du vor der Entscheidung noch klären?

Helmut K.: Einzig galt es festzustellen, auf wie viel Geld verzichtest Du in der ATZ-Phase und später in der Rentenphase. Wie viel Geld bekommst Du noch, kannst Du und willst Du damit leben. Ist die gewonnene Freizeit diesen materiellen Verlust wert?

Thomas Lange: Und wie hast Du diese beiden wichtigen Fragen für Dich beantwortet?

Helmut K.: Ich konnte beide Fragen sehr eindeutig mit ja beantworten. Mit dem Geld, das ich in der ATZ-Phase und auch später bei der Rente bekomme, kann ich leben. Man verzichtet zwar in der ATZ-Phase auf sehr viel Geld, aber die gewonnene Freizeit und Freiheit war und ist mir diesen Verlust wert.

Thomas Lange: Du hattest also nicht das Gefühl, in einer Entscheidungsnot zu stecken?

Helmut K.: Es gab für mich keine Entscheidungsnot. Sollte Dir eine ATZ-Regelung angeboten werden, so nimmst Du sie auf jeden Fall an.

Thomas Lange: Und wie wurde der Übergang in die ATZ dann vollzogen? Wie ging das bei Dir vor sich?

Helmut K.:  Am Standort Ort A  wurde allen betreffenden Jahrgängen ATZ angeboten. Gemeinsam wurden offene Fragen mit Personalabteilung und  Arbeitnehmervertretern geklärt, ATZ-Gehalt und spätere Rentenansprüche berechnet  und die ATZ-Verträge aufgesetzt. Die Unterschrift unter den Vertrag war mehr ein formaler, denn ein emotionaler Akt. Wenn ich mich richtig erinnere, war das Gefühl eher eines in die Richtung: ?Jetzt hast Du es fast gepackt!?

Thomas Lange: Und jetzt, in der aktiven ATZ-Phase, wie sind die letzten Wochen und Tage verlaufen? Hast Du irgendwelche Veränderungen bei Dir bemerkt?

Helmut K.: In der ersten Phase der aktiven ATZ änderte sich an Arbeitseinstellung und Arbeitsausführung überhaupt nichts. Bestenfalls schwebte das eine oder andere Mal so im Hinterkopf mit, es sind ja nur noch ein 35 oder 30 Monate. Die Arbeit wurde aber mit der gleichen und hohen Motivation erledigt, wie vorher auch.

Thomas Lange: Hat sich wirklich gar nichts verändert in der letzten Zeit?

Helmut K.: Bei mir trat dann eine gravierende Veränderung ein, durch das Angebot, nochmals für knapp zwei Jahre etwas anderes zu machen.

Thomas Lange: Was genau wurde Dir angeboten?

Helmut K.:  Eine Funktion, die mich, wie am Anfang meines Berufslebens, wieder zeitweise in die Welt hinausführen sollte. Für den angebotenen Zeitraum schien mir die Sache attraktiv, für eine längere oder unbestimmte Zeit wäre der neue Job für mich nicht in Frage gekommen. So konnte ich noch einmal eine neue Aufgabe mit neuen Kollegen  und vielen neuen Eindrücken erleben. Schon daraus ergab sich neue Motivation.

Thomas Lange: Und wie ging es Dir, als das Ende der ATZ immer näher rückte?

Helmut K.: Es trat etwas ein, womit ich nicht gerechnet hatte, es stellte sich ein etwas mulmiges Gefühl in der Magengegend ein.

Thomas Lange: Weißt Du, woher dieses Gefühl kam?

Helmut K.: Das Gefühl kann ich mir nicht so ganz erklären, schließlich freute ich mich doch immer noch ehrlich und echt auf den Vorruhestand. Vermutlich ist es mit der Tatsache zu erklären, dass es wieder einmal galt, Abschied zu nehmen. Ich hatte dieses Gefühl schon des Öfteren bei früheren Arbeitsplatzwechseln, nur nicht so stark wie dieses Mal.

Thomas Lange: Was glaubst Du, warum Du diesmal nur schwer Abschied nehmen konntest?

Helmut K.: Wahrscheinlich war es damit verbunden, dass es der endgültige Abschied vom Arbeitsleben war und damit das Ende eines wichtigen Lebensabschnittes.

Thomas Lange: Wo hast Du das Gefühl bei Deiner Arbeit am Stärksten gespürt?

Helmut K.: Ein solches Gefühl stellte sich auch bei den Aufräumarbeiten in der letzten Woche im Büro ein. Mit jedem Dokument, das man entsorgte, warf man auch ein Stück Lebensabschnitt über Bord. Ganz stark und bewusst wurde dies, als am letzten Tag der Laptop zum Löschen der Daten abgeholt wurde. Jetzt war es endgültig.

Teil 3 folgt hier. Seien Sie neugierig und gespannt.

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Thomas Lange
Thomas Lange
Coaching Experte in Frankfurt
Dipl.-Wirtschaftsingenieur
Universität Karlsruhe (TH)
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 069 - 2424 9754
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